Die Infektion mit Clostridium perfringens Typ C führt bei neugeborenen Ferkeln innerhalb der ersten Lebensstunden bis -tagen zur nekrotisierenden Enteritis mit einer Krankheitsanfälligkeit (Morbidität) von 15% - 80% und einer Sterblichkeit (Letalität) von bis zu 100%. Die Ursachen für die hohe Empfindlichkeit von neonatalen Saugferkeln gegenüber den Clostridien sind die im Kolostrum enthaltenen Trypsininhibitoren und ein hoher Magensaft-pH. Dadurch kann das krankmachende und trypsinempfindliche β-Toxin der Clostridien ungehindert in den Verdauungstrakt eindringen und die Schadwirkung auslösen. Die Trypsininhibitoren im Kolostrum schützen die kolostralen Antikörper, verhindern jedoch auch den natürlichen Schutz der Ferkel gegen Clostridium perfringens Typ C.
Daher tritt die nekrotisierende Enteritis nahezu ausschließlich in der Säugezeit auf. Clostridium perfringens Typ C Stämme produzieren β-Toxine, die hauptverantwortlich für die nekrotisierende Enteritis sind. Die Toxine rufen eine Nekrose des Zottengewebes und der tieferen Schleimhautschichten hervor. Dies kann zu einem Blutaustritt in den Darm führen. Je nach gebildeter Toxinmenge kommt es zu einem unterschiedlichen Krankheitsverlauf. Generell sind jedoch eine beeinträchtigte Nährstoffaufnahme, Diarrhoe und eine gestörte Bakterienflora zu beobachten. Außerdem verhalten sich betroffene Ferkel apathisch, haben keinen Appetit und ein gesträubtes Haarkleid. Ist der Krankheitsverlauf nicht tödlich, bleiben die Tiere meist Kümmerer. Es wird zwischen perakuten, akuten und chronischen Fällen unterschieden:
Perakuter Fall
Die Toxinausschüttung ist so vehement, dass die Ferkel unmittelbar nach der Geburt ohne sichtbare Durchfallerscheinungen verenden.
Akuter Fall
Es kommt zu flüssigem braun-rotem Durchfallkot. Das Hinterteil der Ferkel ist mit blutigem Kot verschmiert. Die Ferkel verenden innerhalb der ersten 24 Stunden. Zum Teil gasen die verendeten Tiere rasch auf.
Chronischer Fall
Geringe Toxinmengen führen zu graugelben grießigen Durchfällen. Im Darm werden verkäsende Massen als sogenannte Tigerstreifen sichtbar.