Das Hormon Progesteron in der Gebärmutter blockiert die Milchproduktion. Erst nach Geburtsende und vollständigem Abgang der Nachgeburt ist dieser „Milchblocker" ausgeschaltet. Bei schnellen Geburten fließt das Kolostrum deshalb zügig. Das Hormon Prolaktin ist gegen Ende der Trächtigkeit wichtig für die Gesäugeentwicklung. Zusätzlich ist Prolaktin in der Säugezeit das Milchbildungshormon. Endotoxine z. B. von E. coli und Entzündungsreaktionen bei der Sau bremsen diese Milchhormone aus. Dadurch wird die Milchbildung gehemmt und die Ferkelentwicklung stagniert. Moderne Entzündungshemmer können dabei helfen, das hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen. Eine Untersuchung aus LfULG Köllitsch zeigte: Entzündungshemmende Arzneimittel, rechtzeitig oral verabreicht, sorgen für eine niedrigere Körpertemperatur bei den Sauen sowie für eine bessere Futteraufnahme der Sau. In der Folge gab es 7 % weniger Ferkelverluste mit höheren Absetzgewichten (Quelle: E. Meyer, 2014). Moderne Entzündungshemmer sind breiter in der Wirkung: Sie reduzieren Entzündungssymptome, senken den Schmerz und reduzieren die Bildung von Endotoxinen (Quelle: Friton et al., 2006).
Vitale Ferkel stimulieren die Sau zur maximalen Milchleistung. Durch den Saugakt der Ferkel steigt der Milchfluss. Das Milchbildungshormon Prolaktin wird durch das aktive Anrüsten der Ferkel stimuliert. Die Milchproduktion steigt, die nächste Rausche wird durch die Hormone während der Säugezeit unterdrückt.
Der fehlende Saugakt der Ferkel signalisiert dem Körper, dass die nächste Rausche beginnen kann.
Durch ein schlechtes Säugeverhalten der Ferkel versiegt die Milchbildung vorzeitig, es kommt zu unregelmäßigen Umrauschern.
Werden diese Punkte in der Ferkelaufzucht bedacht, sind die Weichen gestellt in Richtung vitaler, leistungsbereiter Sau und gesunder, frohwüchsiger Ferkel.
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